Harald Gesterkamps neues Buch mit dem schönen Titel „Rückkehr nach Schapdetten“ enthält insgesamt 20 Geschichten. Darin schildert er bizarre Charaktere, denen man nicht unbedingt begegnen möchte, und erzählt Alltäglich-Abseitiges, das eine unerwartete Wendung nimmt – und manchmal auch tödlich endet. Unter anderem versetzt in dem Buch ein Neo-Dadaist Bonn in einen Kunsttaumel, den er selbst nicht gutheißt. Oder ein gehörnter Mann will seinen Nebenbuhler während des Bonn-Marathons zur Strecke bringen. In einer anderen Geschichte geht es um einen Mann, der nach Jahren wieder in sein westfälisches Heimatdorf zurückkehrt und dort auf eine unheimliche Begegnung zusteuert – dabei erfährt man dann endlich auch, wer oder was Schapdetten ist. Im Buch wird man auch Zeuge, wie einem selbstverliebten Besucher eines Wellness-Hotels von einem anderen Gast eine extrem heiße Sauna verpasst wird oder ein frustrierter Familienvater in Friesdorf zu Weihnachten seine alte Sex-Pistols-CD herauskramt.
Nach dem für den Georg-Dehio-Buchpreis vorgeschlagenen Familienroman „Humboldtstraße Zwei“ ist „Rückkehr nach Schapdetten“ Harald Gesterkamps zweites literarisches Werk.

Harald Gesterkamp: Rückkehr nach Schapdetten, KiD Verlag, 162 Seiten. 14,80 €